Die denkmalgeschützte Sternbrücke soll durch eine 26 Meter hohe und völlig überdimensionierte Neubau-Konstruktion ersetzt werden. Dafür sollen 7 angrenzende Altbauten abgerissen und über 40 Bäume gefällt werden. Diese Planung würde das Stadtbild zerstören, aber auch das kulturelle Herz der Schanze.
Treiber sind die Verkehrsbehörde, die die Straße unter der Brücke weiter ausbauen will, und die Deutsche Bahn, für die ein Neubau deutlich lukrativer ist als eine Sanierung.
Dabei liegt eine bessere und für die Stadt günstigere Alternative auf dem Tisch: Man könnte einfach die 60 Mio für den Neubau sparen und die Brücke sanieren. Dass das möglich ist, belegt ein entsprechendes Gutachten der Kulturbehörde. Und man kann auch mit der historischen Brücke sehr gut die vom Senat angekündigte Verkehrswende umsetzen, dafür hat der ADFC schon ein Konzept vorgelegt (Details s.u.).
Deswegen gibt es seit Monaten Proteste aus der ganzen Stadt und von der Initiative Sternbrücke und vielen prominenter Unterstützer*innen (Fatih Akin, Nina Petri, Frank Otto oder dem St. Pauli-Präsidenten). Außerdem läuft eine Petition, die bald 5.000 Unterschriften hat.
Bitte unterschreibt alle!
Folgendes ist konkret geplant:
- Vierspurigkeit der Stresemannstraße auch unter der Brücke für einen erhöhten und beschleunigten Autoverkehr
- Damit verbunden eine stützenfreie Stabbogenbrücke von gigantischen Ausmaßen (26 m Höhe von der Fahrbahn bis zum Scheitel)
- Abriss von mindestens sieben angrenzenden Altbauten und dem Teil eines denkmalgeschützten Gebäudes
- Keine Ersatzflächen vor Ort für einige der zur Zeit ansässigen Clubs
Sollten diese Pläne Wirklichkeit werden, würde aus einer vormals lebendigen, kleinen und historisch gewachsenen Kreuzung im Herzen von Altona Nord ein seelenloser, auf maximalen Autoverkehr ausgerichteter Verkehrs-Hotspot im Stil eines Autobahnzubringers, ohne Rücksicht auf Stadtbild, Lebensqualität, Klima, Feinstaubwerte oder Nachhaltigkeit. Und das Ganze unter Federführung eines grünen Bezirksamtes und einer rot-grünen Regierung.
Wenn Ihr die Pfeile in der Mitte bewegt, könnt Ihr die jetzige Situation und die Planung für die neue Brücke miteinander vergleichen:
Verkehrsplanung
Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende besteht darauf, dass die Verkehrsplaner*innen nur mit einer größeren Brücke bessere Bedingungen für den Rad-, Bus- und Fußverkehr schaffen könnten. Dahinter stecken allerdings eher politische als fachlichen Gründe: Der Riesen-Neubau wurde von der bislang SPD-geführten Verkehrsbehörde vorangetrieben, um den Autoverkehr auszubauen. Nun soll die Verkehrswende dafür herhalten, dass man diese Planung politisch nicht mehr eingefangen kriegt. Die hierfür genannten Argumente haben jedoch bei genauer Betrachtung keinen Bestand:
Die Stresemannstraße ist westlich und östlich der Brücke nur unter 20 Meter breit und eng bebaut. Daher gibt es neben den bereits bestehenden vier Autospuren nur schmale Gehwege – und keinen Platz für zusätzliche Radspuren (siehe Skizze der Verkehrsbehörde, rot markiert die erwähnten Bereiche). Um die Verkehrswende umzusetzen, muss also vor allem für die Bereiche vor und hinter der Brücke eine Lösung gefunden werden – und die kann nur heißen, den Autoverkehr zu reduzieren.

Alternative Planung des ADFC
Die einzige Lösung, die sich an dieser Stelle bereits 11 Jahre (1991-2002) bewährt hat, ist es, den KfZ-Verkehr auf die beiden inneren Spuren zu begrenzen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club hat dafür eine alternative Verkehrsskizze entworfen. Zentraler Gedanke dieser Planung sind neue Bus- und Fahrradspuren, eine zweispurige Stresemannstraße für den motorisierten Individualverkehr sowie „Busweichen“ vor der Brücke, die für einen reibungslosen öffentlichen Nahverkehr sorgen.
